Wir wollen uns zunächst den Begriff Konkurrenz/Wettbewerb anschauen: Der steht prinzipiell im Widerspruch zu seinem guten Ruf, ein Mechanismus zum Besten für alle zu sein. Das wollen wir zunächst anhand allgemeiner Rechtfertigungen der „Wettbewerbsgesellschaft“ diskutieren. Dagegen wollen wir zeigen, dass nur Unternehmer aus der Konkurrenz ihren Nutzen ziehen: Mit der Macht über den Produktionsprozess haben sie ein taugliches Mittel, ihr Vermögen zu vergrößern. Die Konkurrenz durch andere Unternehmer mag ihnen lästig sein, dient ihnen aber auch als Richtschnur und als Rechtfertigung für die Effektivierung des Produktionsprozesses in ihrer Firma. Auf wessen Kosten diese Effektivierung geht, soll anschließend Thema sein: Die Lohnabhängigen konkurrieren untereinander mit ihrer Brauchbarkeit für die Unternehmer. Gestalten können sie diese Konkurrenz nicht, sie sind vom Urteil der Unternehmer abhängig. Und ihr einziges Mittel macht sie selbst fertig: möglichst billig und fleißig sein. So sehen die Arbeiter das aber nicht. Anhand von Ideologien zum Arbeitsmarkt wollen wir diskutieren, wie die Lohnabhängigen den unentwegten Vergleich missverstehen, der mit ihnen angestellt wird ‒ als eine Vielzahl von Chancen voranzukommen und sich auszuzeichnen.
- Mehr zum Thema Kapital und Lohnarbeit